An nur einem Wochenende können Sie Ihr Kanu mit uns bauen!

 



"Sura" ist fertig - Wann geht`s kaputt?

Wir wurden in der Vergangenheit immer wieder gefragt, wie stabil unsere Kanus sind. Da wir mit unseren Kanus immer sehr sorgsam und vorsichtig umgehen, konnten wir diese Frage nur eingeschränkt beantworten. Es wurde also Zeit, einen echten, maximalen Belastungstest durchzuführen. Kurz um, was braucht es und wie lange dauert es, bis wir es schaffen, eins unserer Kanus zu zerstören?

Da wir keins unserer aktuellen Kanus bis an die Belastungsgrenze bringen wollten, musste ein neues gebaut werden. Vor dem Hintergrund von Sinn und Nutzen des Projektes beschlossen wir ein Kajak zu bauen. Bei diesem konnten wir Material und Zeit sparen und es gleichzeitig noch recht einfach transportieren.

In den Herbstferien 2017 wollte Matthias mit seiner Tochter Lydia das Projekt angehen. Im Vorfeld wurden einige Bauteile in unserer Werkstatt vorgefertigt. Als Ziel wurde Arco, ein kleines Städtchen südlich des Gardasees,  ausgewählt. Da aufgrund einer Vielzahl von Urlauben die bisher in Arco mit Klettern und Mountainbiken gefüllt waren, wusste unser Duo, dass direkt am Campingplatz der Fluss Sarche fließt. Dieser verfügte über ein Testgelände, welches in Teilstücken über Wildwasserstufe I verfügt.

Da es sich bei Lydia und Matthias um ein sehr eingespieltes Team handelt, ging der Bau des Kajaks sehr schnell voran. Aufwändigere Bauteile, welche schon in der Werkstatt in Deutschland hergestellt wurden, sollten, nachdem das Kajak gecrasht wurde, wieder mitgenommen werden. 

Natürlich hieß es wieder Knoten, Knoten, Knoten. Diese Verbindungsart zwischen Stringer und Spanten war schon in vorangegangenen Test als die robusteste Möglichkeit getestet worden. Schon die Inuit haben mit den gleichen Knoten ihre Kajaks zusammengebaut und wir bisher keine haltbarere Methode gefunden, unsere Canadier und Kajaks zu bauen.


Bei der Bespannung des Kanus haben wir uns für grünen Polyesterstoff entschieden. Dieser passte unserer Meinung nach ideal zum zukünftigen Namen des Kajaks „Sura“. Sura bedeutet in der Sprache der Inuit: Grünes Blatt oder auch neues Leben.


Da viele Kunden immer wieder den Stoff und dessen Haltbarkeit angesprochen haben, wurde der Rumpf an einigen Stellen mit einer Doppellage Stoff verklebt. An anderen Stellen wurden Scheuerleisten angebracht. Wir wollten testen, welche Methode die größte Haltbarkeit bei extremen Belastungen zeigt.



Nachdem Sura dann endlich fertig war wurden erste Tests direkt am Campingplatz unternommen. Matthias baut und konstruiert zwar seit vielen Jahren Kanus, aber mal einfach so aus dem Gefühl heraus ein Kajak ohne genauen Bauplan zu bauen, war auch für ihn neu. 


Wie sich herausstellte, reichte die Erfahrung aus den letzten 25 Jahren aus, um nicht nur ein schwimmendes Etwas zu konstruieren, sondern die Fahreigenschaften von Sura waren durchaus akzeptabel.  


Nach einigen vielversprechenden Tests war es dann soweit. Ca. 4 km oberhalb des Campingplatzes wurden Sura und Matthias ausgesetzt. Die Sarche hatte doch sehr viele Steine und Felsen im Wasser. Da Matthias in den letzten Jahren nur auf recht zahmen Gewässern mit seinen Kanus unterwegs war, war er sich nicht ganz sicher, ob er der richtige Kanut für diesen Test war.  

Eine kleinere Schwälle und Strömungen meisterten Matthias und Sura hervorragend. Nachdem die erste Befahrung nur sehr vorsichtig durchgeführt wurde, sollte Sura in der nächsten Befahrung auf Stabilität getestet werden. Bewusst wurde Boden- und Felskontakt gesucht. 

Langsam fing es Matthias und Sura an Spaß zu machen, hier unterwegs zu sein. Bei immer noch 25 °C im Oktober und einer traumhaften Kulisse von Felsen und Bergen hatten beide ihren Spaß. Ich hoffe er hatte nicht zu viel Spaß und ich bekomme ihn wieder in die Werkstatt gesperrt, damit er weitere Kanubausätze für unsere Kunden herstellt und neue Kanumodelle entwirft ;o) 

Als Ergebnis haben wir festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, unsere Kanus kaputt zu bekommen. Gerade die Scheuerleisten stellten sich als sehr sinnvoll heraus. Einige Schrammen am Stoff, wo Spanten und Stoff zu dicht aneinander lagen, haben zu Verbesserungen bei unseren aktuellen Modellen und Kursen geführt. Vor dem Hintergrund von Aufwand und Nutzen stellt sich die Dopplung des Stoffs „Panzerhaut“ bei „Pimp my Kanu“ nur an ausgewählten Stellen als sinnvoll heraus.

Ach übrigens zum Schluss hatten wir das größte Problem, Sura war nicht kaputt und musste zurück nach Deutschland. Dies wäre eine eigene, ganz andere Geschichte wert. Zu ihrer Beruhigung, ich hab Matthias wieder in die Werkstatt bekommen und vielleicht steht er gerade jetzt, wenn sie hier lesen, zwischen Hobelspänen und fertigt Teile für ihr Kanu. 

Protoyp "Sura" - ein Kajak

Auf Grund der großen Nachfrage haben wir uns an ein Kajak mit der Skin-on-Frame Technik gemacht. Hier seht Ihr den Prototyp von "Sura", aus der Sprache der Inuit heißt das Übersetzt "neues Leben, grünes Blatt".

Die Fahreigenschaften wurden getestet, sowie Tiefgang und Kippstabilität. 

Sura im Test
Sura im Test
Test der Kippstabilität
Test der Kippstabilität